DIE AMAKUNA SAGA

Der Pilz und das Schicksal derer, die ihn genommen haben, verbindet sich über mehrere Bände. Immer wieder kommt Amakuna in verschiedenen Zeitepochen ans Licht und fordert die Menschen heraus, sich nicht von der Gier nach Macht und Reichtum verführen zu lassen, sondern in der Liebe zu bleiben. Denn nur wer liebt, ist in der Lage zu erkennen, wie Amakuna bewahrt werden kann. Eines Tages, wenn immer mehr Menschen auf der Welt verstehen, was der eigentliche Sinn ihres Daseins ist, wird der magische Pilz das Überleben auf diesem Planeten garantieren.
Wie schon Tichiname, die alte Medizinfrau der Guanchen und einstige Hüterin des Pilzes sagte, bevor die Konquistadoren auf der Suche nach Gold ihre Heimatinsel eroberten:

„Es werden Männer mit Schiffen kommen, Männer, für die nur Macht und Reichtum zählen. Diese Männer kennen keine Liebe. Sie werden alles, was uns heilig ist, vernichten. Doch eines darf niemals in ihre Hände gelangen: das heimliche Herz der Insel, das in der Höhle des höchsten Berges schlägt! Erst wenn die Menschen frei von Gier nach Macht und Reichtum sind, darf sein Geheimnis offenbart werden.“

Der magische Pilz, der tief im Vulkankrater einen kleinen Insel wächst, würde in den Händen der Mächtigen diesen Planeten endgültig zerstören. In Händen von Liebenden dagegen garantiert er die Unendlichkeit des Seins.

Amakuna Saga Galerie #6 Amakuna Saga Galerie #7

DIE HAUPTFIGUREN ...

... des zweiten Bandes „Das Panama-Erbe“

Hauptfiguren Gegenwart

SINA SARATOGA 25, Tochter von Romy und Nic Saratoga, hochsensibel und hoch begabt. Lebt seit ihrem 5. Lebensjahr bei ihrem reichen Großvater in Panama City, dem Besitzer des größten Bankenimperiums Lateinamerikas, das sie einmal übernehmen soll. Sie studiert an der Harvard Business School, der Kaderschmiede der internationalen Hochfinanz. Ein Stoffesel, den sie von ihrem Verlobten Felipe geschenkt bekommt, löst eine Amnesie aus, die bestimmte Teile ihres Gehirns lahm legt. Von diesem Moment an gerät ihr Leben aus den Fugen und alles, an was sie je geglaubt hat, stellt sich als eine große Lüge heraus.


ENRIQUE MATEO SARATOGA 78, Sinas Großvater, stammt aus einer großen Bankiersfamilie mit dem Hauptsitz in Panama. Die Saratoga-Bank profitierte sowohl vom Kanalbau als auch später von Drogen und Waffengeld zu Zeiten Noriegas. Er studierte in den 60er Jahren, der Zeit, in der Südamerika den dritten Weg zwischen Moskau und Washington suchte. Damals glaubte er noch an die Revolution, doch als er dann in jungen Jahren die Bank übernehmen musste, wurden Entwicklungshilfe und Sozialreformen schnell zu Fremdwörtern.


MARCO MARTINEZ, 70, ist Kolumbianer und war einst eine große Nummer im Kali-Kartell, bevor er sich in Panama zum Immobilien-Tycoon mauserte. Er ist einer der besten Geschäftspartner der Saratoga-Bank und Enrique Mateo sein Freund. Die Verlobung seines Sohnes Felipe mit Sina Saratoga ist seit langem beschlossen und eigentlich nur noch eine Formsache.


FELIPE MARTINEZ, 26, hasst seinen Vater und hofft, mit Sina nicht in die Fußstapfen der älteren Generation zu treten. Er träumt davon, eines Tages Präsident von Kolumbien zu sein. Einem Kolumbien ohne Kokain und Kriminalität und mit fairen Bildungschancen für alle. Auf der anderen Seite ist er ein verwöhntes Söhnchen, das alles hat, was man sich nur wünschen kann.


JULIO, 27, ist im übelsten Viertel Bogotas aufgewachsen und von Kindesbeinen an mit Gewalt konfrontiert worden. Marco Martinez holte ihn mit 16 aus dem Gefängnis, um seinem verweichlichten Sohn eine Art älteren, toughen Bruder an die Seite zu stellen. Doch Julio, der schon auf der Straße immer der Anführer war, arbeitet stetig daran, Marco Martinez vom Thron zu stoßen und bald selbst die Nummer Eins im Drogen- und Immobilengeschäft zu werden.

NERI, 26, ist ein Kuna aus einem der drei noch existierenden Indiovölker in Panama. Die Kuna leben auf kleinen, der Karibikküste vorgelagerten Inseln und haben auf diese Weise lange ihre Identität bewahren können. Doch inzwischen haben Mobiltelefon, Computer und Fernseher Einzug gehalten. Neri, der erkannt hat, dass sein Volk auf dem Weg ist, die eigene Kultur zu verlieren, versucht mit allen Mitteln, das zu verhindern. Er wehrt sich vor allem gegen ein Projekt von Martinez, das die Inseln der Kuna zu Luxusresorts umwandeln will. Die Begegnung mit Sina wird zum Wendepunkt in seinem Leben.


Hauptfiguren Vergangenheit

TAMANCA, 24 der Sohn von Iriomé und Joaquim, studiert Medizin in Salamanca, einer der ersten Universitäten Europas, entschließt sich dann aber, mit seinem Vater in die gerade von Kolumbus entdeckte "Neue Welt" auszuwandern. Dort erwartet ihn keine freiere, gerechtere Welt, sondern goldgierige Konquistadoren. In diesem wilden Land seinen Platz zu finden, verlangt ihm alles ab.


ITAPIÚ, 20, ein Indiomädchen, in das sich Tamanca verliebt. Sie ist seine einzige Hoffnung in dieser Welt, in der nur die Gier nach Macht und Reichtum herrscht.


FRANCISCO PIZARRO, 40, aufgewachsen in Trujillo und und wie Tamanca ein Bastard-Sohn. Er verachtet Angst bei anderen, kann deshalb kompromisslos töten und foltern. Empathie und Humor sind für ihn Fremdworte. Er schlägt sich zuerst als Schweinezüchter und Sklavenhändler in der Neuen Welt durch, steigt dann durch seine militärischen Fähigkeiten zum Capitano auf und ist für die Sicherheit der Kolonisten verantwortlich. Diese Aufgabe nimmt er sehr ernst. Als er jedoch vom sagenhaften Goldland der Inkas erfährt, ist ihm jedes noch so grausame Mittel recht, um ihm den Weg dorthin zu ebnen.


VASCO NUNEZ BALBOA, 35, ist im Gegensatz zu Pizarro ein Charmeur und Spieler. Auch für ihn geht es um Gold und Macht, doch das ist nicht, was ihn treibt. Er genießt es, Menschen zu verführen, um sie für seine Belange einzusetzen, statt sie zu zwingen oder gar zu foltern. Leben und leben lassen ist seine Devise. So heiratet er die Tochter eines Kaziquen, um Frieden mit den Ureinwohnern zu schließen und hindert seine Soldaten, zu vergewaltigen und zu plündern.

PANAMA UND DIE KUNA INDIANER

Die Kuna siedelten ursprünglich im heutigen Kolumbien und flohen vor den spanischen Konquistadoren in die Urwälder Panamas. Bereits im 17. Jahrhundert war die Atlantikküste Panamas ein strategisch wichtiger Warenumschlagspunkt der Spanier, und es kam zu ersten Konflikten mit der indigenen Bevölkerung. Zusammen mit afrikanischen Sklaven organisierten die Kuna 1789 in den von Spaniern ausgebeuteten Goldminen einen Aufstand, der ihre Bevölkerung stark dezimierte. Sie verlagerten ihr Siedlungsgebiet Kuna-Yala in die Atlantikregion und leben heute großenteils auf etwa vierzig der vierhundert Inseln, die sich östlich des Panamakanals bis nach Kolumbien erstrecken.

Nach Simón Bolivars Sieg gegen die Spanier erklärte Panama 1821 Spanien seine Unabhängigkeit und gleichzeitig seinen Anschluss an Großkolumbien. Kuna-Yala erhielt eine "De-facto-Unabhängigkeit". 1903 unterstützte die USA die Unabhängigkeitsbestrebungen Panamas von Großkolumbien und sicherte sich damit die Rechte am Panamakanal. Unter dem Protektorat der USA versuchte der junge Staat eine nationale Identität zu schaffen und die Kuna einzugliedern. Es kam zu Missionierungsversuchen, Reglementierungen und vor allem zu Territorialkonflikten. Da die großkolumbianische Verfassung für die neue panamaische Regierung nicht mehr existierte, wurde ein Bezirkschef ernannt, der mit Polizeigewalt alle "barbarischen" Gepflogenheiten in Kuna-Yala auslöschen sollte.
Im Februar 1925 trat ein Kongress der Kuna zusammen und plante sorgsam einen Aufstand, der in einer einwöchigen Ausschreitung endete, bei der 27 Weiße ums Leben kamen. Daraufhin erhielten die Kuna Verwaltungsrechte über ihr Territorium, erkannten im Gegenzug die Oberhoheit Panamas an und akzeptierten vorerst die Einführung des nationalen Bildungssystems, welches nicht unumstritten war. Den Kuna sind durch die Verfassung wesentliche Punkte garantiert: die Gleichstellung der nach traditionellen Riten vollzogenen Ehe mit der zivilrechtlichen Ehe, die Anerkennung der traditionellen Heilmethoden (Ethnomedizin) und der Ibeorgun-Religion als Religion der Kuna. Bei den Kuna herrscht das Matriarchat, und der erwählte Mann muss bei der Heirat auf die Insel und in die Hütte der Frau ziehen.
Die Kuna konnten - vor allem durch ihren Autonomiestatus - wie kaum eine andere Ethnie Südamerikas ihre Kultur und Identität bewahren. Sie haben einen Sonderstatus, wie er keiner anderen Ethnie Panamas eingeräumt wird. Ihre Form der Selbstverwaltung ist einzigartig.
Einen besonderen Bezug haben die Kuna zu ihrem Land. Es kann nicht gekauft, verkauft oder verpachtet werden. Die Kuna sehen es als das Erbe ihres Volkes. Der Erwerb, die Ausbeutung und Nutzung muss mit diesem Status vereinbar sein. Amerikanische Touristikunternehmen, die die Trauminseln vermarkten wollen, werden regelmäßig abgewiesen.

MOLAS

Molas sind Textilbilder und gleichzeitig ein Teil der Tracht der Kunafrauen, die in die Vorder- und Rückseite ihrer Blusen eingearbeitet sind. Zusammen mit blau-gelben Wickelröcken, den roten Kopftüchern und den charakteristischen, dünnen Perlenketten, die kunstvoll um Hand- und Fußgelenke gewickelt werden, stellen sie die traditionelle Kleidung der Frauen dar.

Die Wurzeln der Molas liegen in der Körperbemalung. Als die Kuna noch an den Urwaldflüssen des Festlandes siedelten, trugen sie keine Kleidung. Eine Körperbemalung mit Pfanzenfarben erfüllte ihr Schmuckbedürfnis, sowie eine Abwehr- und Schutzfunktion. Erst die vor 100 Jahren einsetzende Wanderbewegung auf die vorgelagerten Inseln und der dort ständig wehende Wind erforderte Kleidung. So übertrugen die Kuna-Frauen ihre Körperbemalung auf Stoff. Den Umgang mit Nadel und Faden lernten sie von Missionaren.

Die Herstellung der Molas wird als umgekehrte Applikation bezeichnet. Die Motive werden mit der Schere aus zwei oder mehreren übereinander liegenden, miteinander kontrastierenden Stoffschichten ausgeschnitten und dann gesäumt. Da die Kuna ursprünglich keine Schrift besaßen, dienen die alten Molas heute als wichtige Informationsquelle zu ihrem Leben, ihrer Umwelt, Kultur und ihrem Glauben.

All das, wovon eine Kuna-Frau umgeben war, was sie gehört oder erlebt hatte, floss in die Motive ein. Das waren Tiere, Pflanzen, Gegenstände aus dem täglichen Leben, aber auch geometrische Formen und Symbole aus der magischen Welt der Kuna. Bis heute werden die Molas von den Frauen als ein sichtbares Statement getragen, mit Mutter Erde, der Madre Tierra, in Verbindung zu stehen.

Die antiken Molas der Kuna sind inzwischen weltweit in Museen und privaten Sammlungen textiler Kunst zu finden, und besitzen hohen Sammlerwert. Die heute hergestellten Werke finden vor allem bei Touristen Anklang.

NUCHUS

Die "Nuchus", kleine geschnitzte Holzfiguren, haben für die Kunas ein übernatürliches Innenleben. Sie kämpfen gegen böse Geister, die als Strafe für eine Sünde die "purba" eines Menschen, die Seele, geraubt und ihn krank gemacht haben. Die Hilfsgötter aktiviert der Duft von Kakaobohnen. Darum fehlt bei keinem Opfer und keiner Krankenbehandlung eine Schale, in der auf glühenden Kohlen Kakaobohnen rösten.

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