REISETAGEBUCH
BOSTON / HARVARD
Da meine Heldin Sina an der Harvard Business School studiert, der Elite-Universität für die Kids der oberen 10.000, bin ich unter anderem nach Boston gefahren und habe mich einige Tage auf dem Campus herumgetrieben. Es werden dort keine Vorlesungen gehalten, sondern die Klasse beschäftigt sich mit sogenannten Case studies. Das heißt, pro Tag müssen die Studenten drei reale Fälle bearbeiten, z.B. ob irgendein Unternehmen expandieren soll, ob Produkte modifiziert werden sollten oder ein Standortwechsel eine bessere Rendite bringt. Alles dreht sich hier nur um Profit und noch mehr Profit. Doch ich muss zugeben: schick ist es dort, kein Vergleich zu europäischen Unis.
Klassenraum in Harvard. Meist über 30 verschiedene Nationalitäten, inzwischen viele Chinesen und Russen.
Baker-Library in der Harvard Business School. Hier findet sich jedes Buch, das je über Politik und Wirtschaft geschrieben wurde.
Einer der Studiersäle. Hier ist alles vom Feinsten, wie im 5-Sterne Luxushotel.
Studentenwohnhaus. Jeder hat ein eigenes Zimmer mit Bad.
Hier lernt man es von der Pieke auf.
Boston, der "Thinking Tank" der USA. Hier befinden sich das MIT, Harvard, Berklee und viele andere namhafte Unis. Schon während des Studiums werden dort Netzwerke geschaffen, die einen meist generationsübergreifend durch das ganze Berufsleben tragen.
SALAMANCA / SPANIEN
Das Pendant im Mittelalter. Während Amerika gerade erst entdeckt wurde, wurden in Europa bereits die ersten Universitäten gegründet. Salamanca besaß ungefähr den Ruf wie Harvard heute. Tamanca, mein Held aus der Vergangenheit, studiert dort Medizin. Die Vorlesungsräume waren in den Kathedralen untergebracht (Kathedralenschule).
In Salamanca wurde damals gerade die höchste gotische Kathedrale gebaut.
Die Kathedrale von Salamanca, eine der ersten im gotischen Stil. Man wollte hoch hoch hinaus und noch näher bei Gott sein.
Ich war hier im Februar. Brrr, ganz schön kalt, selbst in Spanien.
Mit der Entdeckung Amerikas wurde das Zeitalter der Renaissance eingeläutet. Alles war plötzlich möglich. Auch Bauwerke von einer Höhe wie nie zuvor.
PANAMA
An der Atlantikküste des heutigen Panama ließen sich zum ersten Mal spanische Siedler auf dem amerikanischen Festland nieder. Die spanischen Konquistadoren Vasco Nunez de Balboa und Francisco Pizarro, beide Protagonisten in meinem Roman, entdeckten auf der anderen Seite den pazifischen Ozean, wo sie Panama City gründeten. Von dort wurde das Gold, das unter dem Befehl von Pizarro den Inkas gestohlen wurde, nach Europa verschifft. Heute läuft der Geldstrom in die entgegengesetzte Richtung. Sämtliche Gelder aus illegalen Geschäften finden in Panama City einen sicheren Hafen. Die Stadt wurde zu einem der wichtigsten Finanzstandorte der Welt. Was in der Vergangenheit die Konquistadoren waren, sind heute Banken, Konzerne und die Drogenmafia, die sich zu Lasten der Armen immer weiter bereichern.
Portobello an der Atlantikküste, einer der wichtigsten Häfen des Mittelalters. Heute hat sich alles nach Panama City verlagert.
Auf den Spuren der Vergangenheit. Ein altes Konquistadoren-Fort, zum Schutz gegen Piraten, die natürlich auch auf das Gold scharf waren.
Die Skyline von Panama City. Einer der weltweit größten Finanzstandorte. Über 300 Banken gehen hier ihren Geschäften nach.
Auch der uns allen inzwischen wohlbekannte Immobilien-Tycoon Donald Trump nennt hier so einige Wolkenkratzer sein eigen.
In der Wohnung eines Freundes im 48. Stock, wo ich einen großen Teil des Romans geschrieben habe. Von hier aus traf ich Banker, Anwälte und Unternehmensberater. Es war gerade in der Zeit als die "Panama-Papers" aufflogen.
An der Karibik-Küste Panamas leben auf über 300 Inseln mit Palmen und weißem Sandstrand die Kuna-Indianer. "Die Bösen" in meinem Roman wollen dort Luxus-Resorts errichten und bieten den Kuna einen schmutzigen Deal an. Doch die junge Heldin ist auf der Hut.
Und La Palma spielt natürlich wieder eine wichtige Rolle. Hier nimmt das Schicksal von Amakuna eine neue Wendung.